Mai 2007
Gründungsmitglied Alfred Kesten wurde in Anerkennung für seine Arbeit als Schatzmeister und seine stete Einsatzbereitschaft zum Ehrenmitglied ernannt.
Ein alter Brauch wird aufrecht erhalten
Der Verein Dorfgemeinschaft Leben und Wohnen in Eisdorf e.V. will diese alte Tradition aufrechterhalten und hatte dazu Kinder und Jugendliche am Samstag 17.03.2007 auf das Gelände der Bäckerei Christian Brakebusch eingeladen.
Am Samstag, 31. Januar 2004, war es soweit. Die Einwohnerschaft konnte zu einer durch viele fleißige Hände vorbereitete Veranstaltung eingeladen werden. Auf dem Hof von Wilhelm Reinhard, Steinweg 11, feierten viele Einwohnerinnen und Einwohner, trotz eisiger Kälte und bei zünftiger Live-Musik, ein Eisdorfer Schlachtefest wie zu Zeiten ihrer Großeltern. Im Raum hatte der Förderverein Heimatstube alle Gerätschaften, die für eine Hausschlachtung in früheren Jahren benötigt wurden, ausgestellt. Die Familie Reinhard hatte ihren Hof-Verkaufsstand geöffnet. Die Teilnehmer konnten zwischen einer kräftigen Schlachtesuppe, einer großzügigen Schlachteplatte oder einer Portion Sauerkraut mit Kassler wählen.
Mit Hausschlachtungen hat sich die Einwohnerschaft bis in den 60er Jahren größtenteils selbst versorgt. Die bekanntesten Hausschlachter in dieser Zeit in Eisdorf und Willensen waren:
Hermann Fricke, Heinrich Lüllemann, Wilhelm Lawes, Rudolf Beulke und Hans Pülm.
Geschichten / Anekdoten zum Hausschlachten
Um Futter für die Schweine, Ziegen, Schafe oder Kaninchen zu haben, hat die Gemeinde, später die Feldmarkinteressentenschaft, die Nebenflächen der Straßen und Wege zum Höchstangebot jeweils im Frühjahr des Jahres verpachtet.
Ein Schwein sollte erst nach dem ersten Geburtstag geschlachtet werden. Der jeweils unerfahrenste Helfer beim Schlachtefest musste das Blut rühren.
Die Schweineblase wurde nicht nur zum Befüllen mit Wurst genutzt, sie diente auch als Fußballersatz für die Kinder.
Mit einer Sicherheitsnadel wurde versucht das Ringelschwänzchen einem Helfer unbemerkt anzuheften.
Jugendliche Helfer erhielten den Auftrag die „Sülzenpresse“ vom Nachbarn zu holen. Dabei erhielt er meistens eine mit Steinen gefüllte Kiepe.
Am „Schlachtetag haben sich Einwohnerinnen/Einwohner verkleidet und sind erst durch Gesang oder Sprüche mit frischer Wurst, Brühe, Sauerkraut oder Fleisch belohnt.
Die Eisdorfer Schweinebesitzer hatten sich in einem Verein „Schweinekasse Eisdorf“ zusammengeschlossen, um denjenigen, deren Schwein „eingegangen“, war finanziell zu unterstützen.
Weitere Einzelheiten zum Hausschlachten können in den Räumen der Heimatstube im Mitteldorf und in der Ortschronik Eisdorf/Willensen besichtigt und nachvollzogen werden.
Ein zünftiges Schlachtefest, wie zu Zeiten unserer Großeltern, veranstaltete der Verein "Leben und Wohnen in Eisdorf e.V." am Samstag dem 31. Januar 2004 auf dem Hof Reinhard in Eisdorf, Steinweg 11.
Für Essen und Trinken zu gut bürgerlichen Preisen war gesorgt, So gab es eine zünftige Schlachteplatte, eine kräftige Schlachtesuppe oder eine Portion Sauerkraut mit Kasseler und dazu natürlich verschiedene Getränke.
Eine Ausstellung mit Gerätschaften von Hausschlachtungen aus früheren Zeiten sowie Unterhaltung mit Live-Musik rundeten das Programm ab.
Erstmalig wurde am 20. September 2001 eine Pflanzentauschbörse im Bereich des Mitteldorfes durchgeführt. Den Organisatoren war eigentlich klar, dass mit dieser Veranstaltung das Kartoffelfest aus dem Jahre 2000 nicht getoppt werden konnte. Aber, dank vieler ehrenamtlichen Mitbürgerinnen und Mitbürger war auch diese Veranstaltung wieder sehr erfolgreich.
Unsere Grundschulkinder erfreuten mit ihrem Sonnenblumenlied die Besucher. Jugendliche haben mit Begeisterung aus heimischen Apfelsorten Apfelmost gepresst und aus Runkelrüben Laternen gebaut.
An der „Feldschmiede“ vom Vereinsmitglied Ernst Reinhardt konnte jeder für sich ein eigenes Erinnerungsstück selbst schmieden. Die Familie Nienstedt hatte mit großen Übersichtstafeln alte heimische Obstsorten wieder ins Gedächtnis gebracht. Die Freunde aus der Heimatstube haben beim Einsatz einer Wünschelrute die Besucher ins Staunen versetzt. Aber auch der eigentliche „Pflanzentausch“ fand großes Interesse. Viele Sträucher, Pflanzen, Büsche und Bäume wechselten ihren Besitzer.
Nach umfangreichen Vorbereitungen war es dann soweit. Das erste offizielle Fest vom Verein Dorfgemeinschaft Leben und Wohnen in Eisdorf e.V. begann am 1. Oktober 2000 auf dem Festplatz am Steinweg um 10:00 Uhr mit einem Gottesdienst unter den Eichen. Pastor Kunze, der Posaunenchor und Kinder unseres Kindergartens stimmten uns mit Gottes Segen auf einen unterhaltsamen und erfolgreichen Tag ein.
Der Musikzug Taubenborn unterhielt die Gäste bei Speis und Trank. Gemeinsam mit dem Förderverein der Heimatstube wurden alle Gerätschaften, die benötigt werden um den Kartoffelanbau bis zur Ernte hin benötigt werden, auf dem Festplatz dargestellt.
Die angebotenen Aktivitäten wie: Kartoffelschälwettbewerb für Frauen und Männer, Arbeiten mit Kartoffeldruck und dem Sackhüpfen wurden sehr gut angenommen.
Pellkartoffel, Blechkartoffeln, Kartoffelklöse, Kartoffelpuffer, Kartoffelsalat, Kartoffelpüree, Kartoffelsuppe und Kartoffelchips wurden von den Mitgliedern vorbereitet und zum Verzehr angeboten.
Bei einem großen „Kartoffelfeuer“ mit einer „Kartoffeldisco“ endete der harmonisch verlaufende Tag in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages.
Der Erlös dieser Veranstaltung kam später dem heutigen Kultur- und Sportzentrum zugute. (Anschaffung der Rolltore)
Kartoffellied
Melodie „Auf der Schwäbschen Eisenbahn…..“
Einst hat mal der Alte Fritz das es dem Deutschen nütze
Streng befohlen: Jedermann baut sofort Kartoffeln an.
Trulla,trulla, trullala, tulla,trulla, trullala
Streng befohlen: Jedermann baut sofort Kartoffeln an!
Alle Menschen groß und klein, leben nicht vom Brot allein,
auch Kartoffeln müssen sein, denn sie schmecken immer fein.
Montags weiß ich, was ich koche, leben nicht vom Brot allein,
Montags gibs Kartoffelbrei, Speck und Zwiebel auch dabei.
Dienstags, möchte ich euch vertellen, muss ich die Kartoffeln pellen.
Dienstag`s schmeckt ganz delikat, die Kartoffel als Salat.
Mittwochs woll`n wir mal versuchen den Kartoffel – Reibekuchen.
Mittwochs steht auf dem Tischleck`rer Puffer, kroß und frisch.
Donnerstags da kocht man Klöße allevon der selben Größe.
Donnerstags schmeckt tadellos die Kartoffel uns als Kloß.
Freitags brauch ich die Fritteuse das ich drin das Fett auflöse.
Freitags, ja das ist kein Witz, gibts Kartoffeln als Pommes Frites.
Samstags putzen in Pantoffeln wir gern unsere Bratkartoffel
Samstags putzen alle weg, Bratkartoffeln mit viel Speck.
Und am siebten Tag der Woche ich mal Salzkartoffeln koche,
Sonntags wir gar fröhlich mampfen, wenn die Salzkartoffeln dampfen.
Ein 2. Kartoffelfest im Jahre 2012 wurde durch den plötzlichen Tod unseres Gründungsmitglieds Georg Brakebusch am Veranstaltungsmorgen abgesagt.