Aktivitäten
23 Jahre DoLeWo (2000 - 2023)
23 Jahre DoLeWo (2000 - 2023)
Ein alter Brauch wird aufrecht erhalten
Der Verein Dorfgemeinschaft Leben und Wohnen in Eisdorf e.V. will diese alte Tradition aufrechterhalten und hatte dazu Kinder und Jugendliche am Samstag 17.03.2007 auf das Gelände der Bäckerei Christian Brakebusch eingeladen.
Mitglieder des Vorstands
Am Samstag, 31. Januar 2004, war es soweit. Die Einwohnerschaft konnte zu einer durch viele fleißige Hände vorbereitete Veranstaltung eingeladen werden. Auf dem Hof von Wilhelm Reinhard, Steinweg 11, feierten viele Einwohnerinnen und Einwohner, trotz eisiger Kälte und bei zünftiger Live-Musik, ein Eisdorfer Schlachtefest wie zu Zeiten ihrer Großeltern. Im Raum hatte der Förderverein Heimatstube alle Gerätschaften, die für eine Hausschlachtung in früheren Jahren benötigt wurden, ausgestellt. Die Familie Reinhard hatte ihren Hof-Verkaufsstand geöffnet. Die Teilnehmer konnten zwischen einer kräftigen Schlachtesuppe, einer großzügigen Schlachteplatte oder einer Portion Sauerkraut mit Kassler wählen.
Mit Hausschlachtungen hat sich die Einwohnerschaft bis in den 60er Jahren größtenteils selbst versorgt. Die bekanntesten Hausschlachter in dieser Zeit in Eisdorf und Willensen waren:
Hermann Fricke, Heinrich Lüllemann, Wilhelm Lawes, Rudolf Beulke und Hans Pülm.
Geschichten / Anekdoten zum Hausschlachten
Um Futter für die Schweine, Ziegen, Schafe oder Kaninchen zu haben, hat die Gemeinde, später die Feldmarkinteressentenschaft, die Nebenflächen der Straßen und Wege zum Höchstangebot jeweils im Frühjahr des Jahres verpachtet.
Ein Schwein sollte erst nach dem ersten Geburtstag geschlachtet werden. Der jeweils unerfahrenste Helfer beim Schlachtefest musste das Blut rühren.
Die Schweineblase wurde nicht nur zum Befüllen mit Wurst genutzt, sie diente auch als Fußballersatz für die Kinder.
Mit einer Sicherheitsnadel wurde versucht das Ringelschwänzchen einem Helfer unbemerkt anzuheften.
Jugendliche Helfer erhielten den Auftrag die „Sülzenpresse“ vom Nachbarn zu holen. Dabei erhielt er meistens eine mit Steinen gefüllte Kiepe.
Am „Schlachtetag haben sich Einwohnerinnen/Einwohner verkleidet und sind erst durch Gesang oder Sprüche mit frischer Wurst, Brühe, Sauerkraut oder Fleisch belohnt.
Die Eisdorfer Schweinebesitzer hatten sich in einem Verein „Schweinekasse Eisdorf“ zusammengeschlossen, um denjenigen, deren Schwein „eingegangen“, war finanziell zu unterstützen.
Weitere Einzelheiten zum Hausschlachten können in den Räumen der Heimatstube im Mitteldorf und in der Ortschronik Eisdorf/Willensen besichtigt und nachvollzogen werden.
Ein zünftiges Schlachtefest, wie zu Zeiten unserer Großeltern, veranstaltete der Verein "Leben und Wohnen in Eisdorf e.V." am Samstag dem 31. Januar 2004 auf dem Hof Reinhard in Eisdorf, Steinweg 11.
Für Essen und Trinken zu gut bürgerlichen Preisen war gesorgt, So gab es eine zünftige Schlachteplatte, eine kräftige Schlachtesuppe oder eine Portion Sauerkraut mit Kasseler und dazu natürlich verschiedene Getränke.
Eine Ausstellung mit Gerätschaften von Hausschlachtungen aus früheren Zeiten sowie Unterhaltung mit Live-Musik rundeten das Programm ab.
Erstmalig wurde am 20. September 2001 eine Pflanzentauschbörse im Bereich des Mitteldorfes durchgeführt. Den Organisatoren war eigentlich klar, dass mit dieser Veranstaltung das Kartoffelfest aus dem Jahre 2000 nicht getoppt werden konnte. Aber, dank vieler ehrenamtlichen Mitbürgerinnen und Mitbürger war auch diese Veranstaltung wieder sehr erfolgreich.
Unsere Grundschulkinder erfreuten mit ihrem Sonnenblumenlied die Besucher. Jugendliche haben mit Begeisterung aus heimischen Apfelsorten Apfelmost gepresst und aus Runkelrüben Laternen gebaut.
An der „Feldschmiede“ vom Vereinsmitglied Ernst Reinhardt konnte jeder für sich ein eigenes Erinnerungsstück selbst schmieden. Die Familie Nienstedt hatte mit großen Übersichtstafeln alte heimische Obstsorten wieder ins Gedächtnis gebracht. Die Freunde aus der Heimatstube haben beim Einsatz einer Wünschelrute die Besucher ins Staunen versetzt. Aber auch der eigentliche „Pflanzentausch“ fand großes Interesse. Viele Sträucher, Pflanzen, Büsche und Bäume wechselten ihren Besitzer.